Mir fällt es schwer, mich zu konzentrieren…
In letzter Zeit habe ich Konzentrationsprobleme…
Diese oder ähnliche Aussagen höre ich häufig in meinen Seminaren, meist mit dem Zusatz, „… kann man da was machen?“
Ja, man kann was machen.
Besser noch, nicht man, sondern jeder kann seine Konzentrationsfähigkeit verbessern.
Was ist Konzentration?
Konzentration ist die Fähigkeit, seine gebündelte Aufmerksamkeit auf eine einzige Sache zu richten. Damit dies gelingt, erfordert Konzentration absolute Präsenz, totale Geistesgegenwart und vollständige Wachheit. Konzentration ist die wichtigste Voraussetzung für Lernen und Merkfähigkeit. Nur wenn ich mich auf ein Thema konzentriere und ganz bei der Sache bin, kann ich den Inhalt lernen, also wiederabrufbar im Gedächtnis speichern.
Mit Lernen verbinden viele Schule und Studium. Hier sind die klassischen Orte, wo gelernt wird und es auf Konzentration ankommt. Heutzutage sind Lernen und Konzentration allerdings auch feste Bestandteile vieler Berufe. In einer Wissensgesellschaft, in der es darauf ankommt, sein Wissen aktuell zu halten und neue Fertigkeiten zu lernen, ist Konzentration eine der Kernkompetenzen für beruflichen Erfolg.
Wovon hängt die Konzentration ab?
Die Konzentrationsfähigkeit ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie…
- dem Interesse an der Aufgabe.
Bei Aufgaben die uns begeistern, in denen wir uns ausleben können, die Spaß machen, da fällt es uns erfahrungemäß leicht, den Fokus zu halten. Geht das Interesse geht auch meist die Konzentration. Vor allem bei Aufgaben, die uns andere geben, die für uns keinen Sinn machen oder die nicht zu unserem Job gehören, kostet es, viel Energie konzentriert zu arbeiten. Hier ist es wichtig den Sinn für Dich oder fürs große Ganze zu finden. - den eigenen Fähigkeiten.
Arbeiten, die unseren Fähigkeiten entsprechen, sind eine gute Voraussetzung für Konzentration. Wissen, oder glauben, wir nicht die Fähigkeit oder Qualifikation für die jeweilige Aufgabe zu haben, sinkt die Konzentrationsfähigkeit. Innerlich kommen Selbstzweifel, ob das überhaupt richtig und gut genug ist und was andere später denken könnten. Unser Selbstvertrauen die Aufgabe zu meistern ist entscheidend für konzentriertes Arbeiten. - dem emotionalen Zustand.
Vor allem bei Aufgaben, die neu oder anspruchsvoll sind, bei denen wir unsere volle Konzentration brauchen, ist unsere innere Verfassung entscheidend.
Sind wir aufgeregt, weil sich das Projekt verzögert oder gereizt wegen hitziger Diskussionen mit Führungskräften oder Kunden, wirkt sich das massiv auf unsere Konzentrationsfähigkeit aus. Hier ist es schwer bis unmöglich mit absoluter Präsenz einer Aufgabe erfolgreich zu beenden. - der körperliche Zustand.
Bevor wir geistige Leistung, dazu gehört ja Konzentration, aufbringen können muss unsere körperliche Leistungsfähigkeit gegeben sein. Dazu gehören schon so banale Dinge wie ausreichend getrunken und gegessen zu haben. Um konzentriert arbeiten zu können braucht unser Gehirn eine Menge Energie. Haben wir ausreichend Kohlenhydrate zu uns genommen und genug getrunken dann wird unser Gehirn ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
So schaffen wir die Voraussetzungen für konzentriertes Arbeiten. - die Umgebung.
Einer der größten Störfaktoren für Konzentration ist die Umgebung.
Das Telefon klingelt, Kollegen stehen in der Tür und von WhatsApp und Co. mal ganz zu schweigen. Eine ruhige Umgebung ist ausschlaggebend für konzentriertes Arbeiten. Durch Unterbrechungen aus unserer Umgebung verlieren wir den jedes Mal den Fokus und müssen uns dann erst wieder neu Konzentrieren.
Setzen wir hier an, haben wir schon einen Schritt zu mehr Konzentration getan.
10 Tipps
für mehr Konzentration
1 – Sorge für eine ruhige Umgebung
Schließe dein Mailprogramm, stelle dein Handy auf stumm.
Informiere deine Kolleginnen und Kollegen das Du für einen bestimmten Zeitraum nicht gestört werden möchtest.
2 – Priorisiere deine Aufgaben
Erstelle eine Liste mit den Aufgaben, die im Moment wichtig sind, bzw. welche erledigt werden sollen. Priorisiere nun die Aufgaben und lege so eine Reihenfolge fest.
3 – Nur eine Aufgabe zurzeit
Arbeite nun deine Liste ab. Nimm dir dabei immer nur eine Aufgabe gleichzeitig vor. Erledige diese, bevor Du dich mit etwas neuem beschäftigst.
4 – Vergiss Multitasking, funktioniert nur in der Theorie.
Du kannst nicht mehrere Dinge gleichzeitig machen, die deine kognitiven Fähigkeiten erfordern. Versuch mal einem Radiobericht zu folgen und gleichzeitig aufmerksam einen Text zu lesen. Es geht nicht.
5 – Essen und Trinken
Sieh zu das Du ausreichend gegessen und getrunken hat. Wenn die körperlichen Voraussetzungen nicht stimmen, klappt es auch mental nicht. Konzentriertes Arbeiten erfordert Energie und die muss vorhanden sein.
6 – Genügend Schlaf
Vor allem wenn Du schon im Voraus weißt, das Aufgaben anstehen die deine volle Konzentration erfordern sieh zu das Du ausgeschlafen bist. 6-7 Stunden Schlaf sollten es schon sein, um morgens frisch und ausgeruht mit seinen Aufgaben zu starten.
7 – Reg dich ab
Bist Du in einem erregten oder stressigen Zustand ist das erste Ziel dich wieder abzuregen. Deine Konzentrationsfähigkeit ist gleich null, wenn Du innerlich aufgewühlt bis oder gestresst. Kläre erst die Punkte die dich Stressen und widme dich dann deinen Aufgaben.
8 – Leg eine Zeit fest
gerade wenn es Dir schwer fällt, dich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren hilft es sich einen Timer zu setzen. Stelle den Timer auf 30 Minuten und arbeite nun fokussiert an deiner Aufgabe. Dadurch das Du dir ein „nahes“ Ende gesetzt hast, fällt es leichter, in diesem Zeitraum den Fokus zu behalten. Ist der Timer abgelaufen folgt eine Pause.
9 – Mach ne Pause
Mit Pause ist nicht die Frühstücks- oder Mittagspause gemeint. Sondern 5 Minuten Pause, nachdem du eine Zeit konzentriert gearbeitet hast. Unser Gehirn ist nicht darauf ausgelegt den ganzen Tag Höchstleistungen zu erbringen, es braucht Pausen. Und obwohl Du durch diese Pausen vermeintlich Zeit verlierst, wirst Du danach wieder konzentrierter weiterarbeiten als ohne Pause.
10 – Hab Spaß
Spaß und Lust auf eine Aufgabe ist ein entscheidender Faktor für erfolgreichen Abschluss. Hier und da gibt es zwar mal Arbeiten, auf die Du keine Lust hast, die halt gemacht werden müssen. Das ist normal und das kennt jeder. Fehlt dir aber täglich die Lust und der Spaß an deinen Aufgaben liegt es nicht an der Konzentration, sondern am Job.
Versuche einmal den einen oder anderen Tipp umzusetzen und Du wirst sehen deine Konzentration verbessert sich.