Du stapfst frierend über die Baustelle – oder genießt die frische Luft nach dem Saunagang. Zwei Menschen, dieselbe Außentemperatur, völlig unterschiedliche Wahrnehmung. Genau das ist mir neulich passiert. Und es hat mir wieder deutlich gemacht: Nicht die Situation ist entscheidend, sondern wie wir sie bewerten.
Ein Winterabend mit Aha-Moment
Gestern, bei knackigen -5 Grad, war ich mal wieder in der Sauna. Nach dem Aufguss ging ich raus in die schön gestaltete Außenanlage, um mich abzukühlen. Direkt gegenüber lag eine Baustelle – und dort saß ein Mann frierend auf seinem Bagger. Zwei Menschen, rund 30 Meter voneinander entfernt – und doch Welten auseinander. Ich: entspannt, dampfend, glücklich. Er: verfroren, zusammengekauert, vermutlich genervt vom Winter.
Was mich an diesem Moment fasziniert hat: Die Situation war objektiv dieselbe – der Unterschied lag in der Wahrnehmung.
Wie wir Situationen bewerten – und warum das so entscheidend ist
Ob etwas gut oder schlecht ist, hängt selten von der Situation selbst ab. Viel häufiger hängt es davon ab, wie wir sie einordnen, interpretieren und bewerten. Gerade die letzten Jahre mit Pandemie, Energiekrise und neuen Arbeitswelten haben das deutlich gemacht. Alle standen vor Herausforderungen – aber nicht alle haben gleich darauf reagiert.
Die entscheidende Frage ist:
Siehst du in einer Situation eine Chance – oder ein unlösbares Problem?
Wenn du das Heft in der Hand behältst
Wer in schwierigen Momenten eine Chance sieht, kommt ins Handeln. Vielleicht klappt nicht alles beim ersten Mal – aber es bewegt sich etwas. Viele Menschen haben in den letzten Jahren neue Wege gefunden, kreative Lösungen entwickelt oder sogar ganz neue Geschäftsmodelle aufgebaut. Oft aus der Not heraus. Immer aber mit der richtigen Einstellung.
Wenn du das Steuer aus der Hand gibst
Wer hingegen nur das Problem sieht, fühlt sich schnell machtlos. Die Verantwortung wird nach außen geschoben. Jede Idee wird sofort zerredet, jede Veränderung als Risiko gesehen. Diese Haltung lähmt – und lässt manche in Schockstarre verharren. So wird aus einer schwierigen Situation schnell eine ausweglose.
Einstellung wirkt – auch auf deinen Stress
Natürlich kann nicht jede Krise durch positives Denken gelöst werden. Aber deine Einstellung beeinflusst, wie du mit ihr umgehst – und wie sehr sie dich stresst.
- Negative Bewertung = Distress: Deine Gedanken kreisen nur noch ums Problem. Du fühlst dich ausgelaugt, der Fokus schwindet.
- Positive Bewertung = Eustress: Du wirst aktiv, motiviert, kreativ. Dein Körper schaltet auf „Lösungsmodus“.
Und auch dein Umfeld spielt eine Rolle. Redest du mit Menschen, die lösungsorientiert denken, wirkt das ansteckend. Tauscht du dich mit notorischen Schwarzsehern aus, ziehst du dich selbst mit runter.
Fazit
Du entscheidest, wie du eine Situation bewertest. Ob Bagger oder Sauna – die Minusgrade bleiben gleich. Was sich ändert, ist dein Blick darauf. Deine Einstellung ist der Schlüssel: zu mehr Gelassenheit, mehr Kreativität und weniger Stress.
Oder um es mit Kofi Annan zu sagen:
„Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten.
Letztlich liegen beide falsch. Aber der Optimist lebt glücklicher.“
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